Bekanntermaßen ist zu viel Salz in der Ernährung nicht gut für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Das Kochsalz, auch unter der chemischen Bezeichnung Natriumchlorid bekannt, trägt die Verbindung Natrium in sich. Dieses Element ist bei einer zu hohen Aufnahme ein wichtiger Risikofaktor unter anderem für eine gefährliche Bluthochdruck-Erkrankung. Ein bedeutender Gegenspieler des Natriums ist das Element Kalium, weil es dazu beiträgt, dass vermehrt Natrium über die Niere aus unserem Körper ausgeleitet wird.
Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler aus den Niederlanden, die im Rahmen einer großangelegten Studie die Urinproben von etwa 25.000 Männern und Frauen im Alter zwischen 40 und 79 Jahren ausgewertet haben. Unter anderem ermittelten sie die jeweilige Ausscheidung und entsprechend auch die Aufnahme der beiden relevanten Verbindungen Natrium und Kalium. Zudem wurden die Blutdruckwerte gemessen, um einen möglichen Zusammenhang zwischen diesen Parametern zu ermitteln.
Bei der Auswertung zeigte sich, dass sich bei Frauen eine höhere Kaliumzufuhr äußerst positiv auf den Blutdruck auswirkt. So führt jedes Gramm Kalium zu einer Reduzierung des systolischen Blutdrucks um 2,4mmHg. Diese Wirkung zeigte sich bei den männlichen Studienteilnehmern nicht. Die Frauen profitierten offensichtlich von diesem Einfluss, denn bei der 20-jährigen Nachbeobachtung konnte man erkennen, dass eine kaliumreiche Ernährung die Frauen nachweislich davor schützt, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Eine tägliche Zufuhr von 3,5 Gramm Kalium für einen Erwachsenen sowie ein Verzicht auf eine salzreiche Ernährung ist also nach wie vor maßgebend, um das Herz dauerhaft zu schützen. Ausnahmen bilden Betroffene einer Nierenerkrankung, da sie unter ärztlicher Aufsicht in besonderem Maße auf ihre Kaliumaufnahme achten müssen. Von Natur aus enthalten unter anderem Trockenfrüchte, Bananen, Kartoffeln und Avocado einen hohen Anteil an Kalium.
Wouda, R.D. et al.
Sex-specific associations between potassium intake, blood pressure, and cardiovascular outcomes: the EPIC-Norfolk study
European Heart Journal 8/2022; 30 (7): 2867–2875.